Wir werden nicht älter, aber wir gehen mit der Zeit!
Ginge es um den Beginn des Kleingartenwesens in Lüneburg, hätten wir im Jahre 2005 eine Hundertjahrfeier ausrichten dürfen. So lange liegen die Anfänge der Kleingartenbewegung auch in Lüneburg zurück.
Aber auch damals war es nicht einfach, alle Mitglieder und alle Interessen zu vereinen und so dauerte es noch gut 25 Jahre, bis der heutige Verband als "Stadtgruppe Lüneburg der Kleingärtner im Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands e.V." gegründet wurde.
75 Jahre, das sind drei Generationen. Drei Generationen, in denen sich die Welt in vielfacher Hinsicht verändert hat. Die Geschichte dieser Zeit hat nicht nur unser Leben geprägt, sie hat auch wesentlichen Einfluss auf unser Kleingartenwesen.
Die Chronik des Bezirksverbandes gibt einen guten Einblick in die Geschichte des Lüneburger Kleingartenwesens. Aus den Erzählungen wird deutlich, dass es nach anfangs recht turbulenten Jahren eigentlich recht ruhig geworden ist.
Dass es ruhig wurde lag nicht etwa daran, dass die Gartenfreunde in Lüneburg und in den anderen angeschlossenen Vereinen nicht weiter aktiv waren. Das waren sie ganz bestimmt.
Kontinuität und Anerkennung sind die Stärken im Bezirksverband Lüneburg
Aber es gab keine großen Höhen und Tiefen, so dass sich das Lüneburger Kleingartenwesen kontinuierlich entwickeln konnte und in seinen Strukturen sehr beständig geworden ist.
Natürlich gab es ständig Veränderungen. Einige Kolonien kamen erst später zum Verband, andere schieden aus, wie der Verein Galgenfeld nach seiner Auflösung. Einzelne Parzellen mussten der städtischen Entwicklung weichen, z. B. für die Verbreiterung einer Straße oder einen Radwegebau. Aber alles verlief in engen Grenzen.
Diese Entwicklung ist vielen Menschen zu verdanken, die entweder auf der Seite der Städte und Kommunen, der Verpächter oder der Verbände und Vereine stets das Wohl des Kleingartenwesens bei allen ihren Handlungen und Entscheidungen mit berücksichtigt haben.
Der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es zu verdanken, dass das Kleingartenwesen im Bezirk Lüneburg über die Grenzen Niedersachsens hinaus als vorbildlich angesehen ist.
Nur eine beständige Wertschätzung des Kleingartenwesens durch die Räte und Verwaltungen, aber auch die Verpächter, haben es ermöglicht, dass notwendige städtebauliche Entwicklungen immer unter der Berücksichtigung der Belange der Kleingärtner verabschiedet und umgesetzt wurden.
Die Einbeziehung der Kleingartenanlagen in die städtebauliche Entwicklung, so wie sie vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. als Dachverband gefordert wird, sie wird in den Städten und Gemeinden des Bezirksverbandes Lüneburg vorbildlich praktiziert.
Wir sind stolz auf Ihre Wertschätzung
Wir sind dankbar und stolz darauf, hat diese Wertschätzung es uns doch ermöglicht, trotz unseres Alters jung zu bleiben. Wir sind reifer geworden, sind an unseren Aufgaben gewachsen - und - wir können mit der Zeit gehen.
Stellvertretend für alle möchten wir denen Dank sagen, die in Lüneburg einen besonderen Anteil daran haben: Herrn Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Herrn Gert Wittmoser, langjähriger Fachbereichsleiter für Straßen- , Ingenieurbau und Grünplanung, sowie dem Grünflächenausschuss der Stadt Lüneburg, der sich seit weit über 50 Jahren um die Belange der Gartenfreundinnen und Gartenfreunde persönlich kümmert.
Was wären wir ohne die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde?
Der Kleingärtner-Bezirksverband ist ein Dachverband. Die Vereine aus Lüneburg, aus Buchholz in der Nordheide, aus Reppenstedt, aus Soltau, aus Tostedt und aus Winsen (Luhe) haben sich unter diesem Namen zusammengeschlossen.
Es ist ihre Geschichte, es sind ihre Geschichten, von denen wir erzählen können. Aber auch diese Vereine sind es nicht allein, die hier auf ein dreiviertel Jahrhundert zurückblicken.
Es sind die rund 2300 Mitglieder, unsere Gartenfreundinnen und Gartenfreunde. Sie sind das Fundament unserer Organisation. Ihr aktives Wirken in ihren Gärten, ihr ehrenamtliches Engagement in ihren Vereinen hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind.
Gemeinsam bilden wir eine Gemeinschaft, auf die lange Jahre mit ein wenig Ironie herabgeschaut wurde, die aber heute große Anerkennung und hohes Ansehen genießt.
Es sind unsere Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, die mit ihren Gärten und Anlagen grüne Lungen in den Städten und Gemeinden erhalten. Sie sind es, die öffentliches Grün kostenlos pflegen und heimischen Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten.
In ihren Gärten lernen Kinder den Umgang mit der Natur, leben in gesunder Umgebung.
Sie pflanzen und pflegen Obst-, Gemüse und viele andere Pflanzen und haben damit erreicht, dass in den Kleingartenanlagen eine unübertroffene Pflanzenartenvielfalt zu finden ist.
Sie praktizieren nachbarschaftliche Gemeinschaft über Grenzen hinweg. Die Integration von Menschen, die aus allen Teilen der Erde zu uns gezogen sind, gilt in den Kleingärtnervereinen als besonders vorbildlich.
Soziale Kontakte im Verein, aber auch zu den Besuchern aus der Umgebung, helfen vielen Menschen ihre Einsamkeit zu überwinden. In ihrer Kleingartenanlage sind sie Teil einer großen Familie.
Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung bewusst
Das soziale Miteinander, die Integration von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkünfte und wirtschaftlicher Verhältnisse, wird das Kleingartenwesen in Zukunft prägen.
Wir werden uns dieser Verantwortung und Aufgabe stellen, gemeinsam mit denen, die uns dabei helfen können.